Das Naturbad Mülheim-Styrum hat in 2008 mit einem Defizit in Höhe von 530.000 Euro abgeschlossen. Für 2009 beträgt das Defizit 427.000 Euro.
Das Personal aus dem Naturbad Mülheim-Styrum wird durch Personal aus den anderen Bädern und durch Fremdpersonal gestellt. Bei einer vollständigen Schließung entfallen die Aufwendungen für den Mülheimer SportService (MSS). Die Kapitalkosten für die getätigten Investitionen in Höhe von 3,2 Mio Euro fallen für die Stadt Mülheim weiterhin an.
Das Naturbad Mülheim-Styrum wird ausschließlich von der Öffentlichkeit genutzt. In 2009 konnten rund 40.700 Besucher gezählt werden (in 2008 wurden rund 19.000 Besucher gezählt). Bei einer Schließung fallen die Einnahmen weg.
Ergänzende Stellungnahme der Verwaltung vom 12. März 2010:
Von der Stadt wären bei einer Schließung des Naturbades Mülheim Styrum weiterhin Kosten in Höhe von rund 160.000 Euro zu zahlen. Es handelt sich im Wesentlichen um die Kapitalkosten für die Investitionssumme.
Ergänzende Stellungnahme der Verwaltung aus der Ratssitzung vom 7. Oktober 2010:
Diese Sparmaßnahme ist im Vorschlag 8 des Antrags A 10/0757-01 aufgeführt.
Der Vorschlag lautet wörtlich:
"Das strukturelle Defizit im Naturbad Mülheim-Styrum lässt sich nach den Informationen
der Verwaltung auch über einen Kooperations-/Betriebsführungsvertrag mit
EKO-Plant nicht wesentlich reduzieren. Der MSS ist aufgefordert, in der nächsten
Sitzung des BA MSS anhand einer Darstellung der Vollkosten diese Aussage zu
Drucksache Nr.: A 10/0757-01 / Seite 3 von 5
verifizieren und eine Aufschlüsselung des im HSK ausgewiesenen
Konsolidierungsbetrages vorzulegen. Sollte sich der Zuschussbedarf nicht reduzieren
lassen, ist das Naturbad nach der Freibadsaison 2011 zu schließen. Für die
Gesamtfläche wird bis zum 31.01.2011 ein Entwicklungs- und Vermarktungskonzept
erstellt."
Rückbau ?
Wenn das Wennmann Bad geschlossen werden soll, wo gehen dann die Leute baden? Essen Kettwig? Ruhrstrand? Was würde ein Rückbau zum Freibad kosten? Warum nicht Planungsfehler eingestehen und daraus lernen ?
Schliessen oder verkaufen!
Ich bin schon der Meinung, dass das Naturbad geschlossen werden sollte. Vielleicht lässt es sich auch verkaufen, wenn auch für weniger Geld, als für den Umbau bezahlt wurde, nach dem Motto: Weg mit Schaden ??!
Rechnet man die zahlen mal um, wurde 2008 jeder Besucher mit rund fast 28 euro gesponsort, 2009 immerhin noch mit etwa 10,50. Das find ich echt happig!
Dann lieber das Naturbad abschieben und das (für Vereine auch Wichtigere) Friedrich-Wennmann-Bad behalten.
Schliessen oder verkaufen!
Sehr geehrter Meinungsinhaber,
was ist mit der Privatisierung? Ein Thema für viele Betätigungsfelder im Stadtgebiet!
Nicht für alle! Ich weiß!
MfG
M. Kortheuer
typisch Mülheim
Anstatt sich im Vorfeld um die Bedürfnisse der Bürger zu kümmern wird eine völlige Fehlplanung durchgesetzt.
Durch den Wegfall des 50m Beckens kommen natürlich auch keine Badegäste mehr die wirklich Schwimmen wollen.
Ein Blick nach Kettwig: Das Bad ist gerade in den Morgen- und Abendstunden gut besucht auch während schlecht Wetterperioden im Sommer. Und mann mag es kaum glauben, doch Sportler werden auch bei Regen Ihre Bahnen ziehen.
Vorschlag wäre hier einfach wieder ein 50m Becken einführen und Öffungszeiten bei Schlechtwetter auf die Morgen- bzw. Abendstunden begrenzen oder bei schlechtem Wetter nur das Schwimmerbecken öffnen- reduziert auch den Personaleinsatz.
...
Wir gehen gerne ins Naturbad!
Es ist nah und auch nicht so teuer. Wir würden auch mehr Eintritt zahlen.
Mein Sohn hat Neurodermitis und geht lieber dort hin, als ins Chlorwasser...
Soll ich demnächst Kilometerweit fahren, damit meine drei Kinder schwimmen und Spaß haben können???
Und wozu braucht die Stadt einen Yachthafen???
Total überflüssig!
Keine Freibäder...aber einen Yachthafen...
Naturbad ist das Beste
Ich war schon in vielen Städten im Freibad, und das Naturbad ist mit das Beste. Große, weit verteilte Wasserfläche, kein
Chlor, fast Urlaubsstimmung...hier kann man mit oder ohne Kind ganze Tage verbringen. In das Wennemann-Bad gehe
ich freiwillig nicht nochmal. Winziges Nichtschwimmerbecken, schreckliche Akkustik, Fußpilzgefahr der Extraklasse..
Ein weiterer Nachteil
Eine Schließung wäre für den ohnehin nicht gut gestellten Stadtteil Styrum ein weiterer tiefer Einschnitt.
Erst ein Natrubad aufzubauen und es dann nach relativ kurzer Nutzungsdauer zu schließen zeugt außerdem nicht von solider und kompetenter Planung ...
Keineswegs ein hoffnungsloser Fall
Und zwar haben sich die finanziellen Defizite des Styrumer Bades in einem Jahr um über 100.000 EUR verringert. Das ist schon einmal ein positiver Trend. Zudem haben sich im selben Zeitraum die Besucherzahlen mehr als verdoppelt. Ebenfalls ein positiver Trend, der vielversprechend klingt und zeigt, dass das Bad gut angenommen wird und in seiner Beliebtheit weiter steigt. Hinzu kommen zusätzliche Einnahmen durch den Beachside-Club, wo ggf. ebenfalls noch Optimierungspotential besteht.
Ich bin noch ein sehr frischer Mülheimer und frage mal in die Runde: Wie lange gibt es das Naturbad schon bzw. erst? 4 Jahre? Für eine so kurze Anlaufzeit sind doch steigende Einnahmen und Besucherzahlen in diesem Maße alles andere als ein negatives Zeichen!
Schließung würde trotzdem weiterlaufende Kosten für die Stadt nicht aufheben
Hinzu kommt, dass die Stadt Mülheim trotzdem weiterhin kräftig zahlt, auch wenn das Naturbad geschlossen würde. Grund: Für die Betriebsbegleitung wurde mit dem ImmobilienService der Stadt Mülheim ein Vertrag mit 10-jähriger Laufzeit abgeschlossen, den man nicht einfach mal eben beenden kann (siehe oben Hinweis zu weiterhin anfallende Kapitalkosten). Es wäre interessant hier mal konkrete Zahlen zu erfahren, wieviel Mülheim trotz Schließung weiterhin zahlen müsste. Auch würde ich gern wissen, ob das Wennmann-Bad, das ja ebenfalls zur Debatte steht, ebenso positive Trends bzgl. Besucherzahlen und steigender Einnahmen vorweisen kann.
Vor- und Nachteile abwägen
Gibt es Potentiale?
Wennmann-Bad: Wenn man sich die Kursgebühren und Eintrittspreise des Wennmann-Bades anschaut, so wird schnell klar, woran es hapert. Wassergymnastik, 1x wöchentlich (1,5 Stunden) über einen Zeitraum von 3 Monaten (= 12x Teilnahme) für schlappe 25,- EUR! Eintrittspreise von 4 EUR pro Besucher! Das kannn sich ja gar nicht rechnen, noch nicht einmal annähernd! Zum Vergleich das »Galaxsea«, ein Hallenbad in Jena (Thüringen, 100.000 Einwohner): Erwachsende zahlen für 2 Stunden 6,00 EUR, eine Tageskarte kostet 9,00 EUR, eine Jahreskarte 299,- EUR. Ebenfalls zum Vergleich: 10x Wassergymnastik zu je 50 min. kostet in Jena 80,00 EUR (fast das 4-fache des Mülheimer Preises!). Das mag für einige jetzt viel klingen, aber das sind realistische Preise! Und das ist einfach der Preis für den Betrieb eines größeren Hallenbades, den die Besucher zahlen müssen, damit es sich finanzieren kann. Sind die Mülheimer und auch die Vereine bereit, diese Preise zu zahlen? - Positiv ist, dass das Wennmann-Bad bereits zahlreiche Kurse und Veranstaltungen (Kino) anbietet, die aber noch optimierungsfähig im Preis sind und deren Angebot erweitert werden müsste, um noch mehr Einnahmen zu generieren. Ggf. könnten über partielle Flächenvermietungen (Gastronomie o.ä.) und weitere kostenpflichtige Angebote (Massagen o.ä., Mieten für Liegestühle, Bademäntel, Verkaufsbereich für Badeartikel, Souvenirs etc.) nachgedacht werden.
Naturbad Styrum: Auch hier sind die Eintrittspreise knapp angesetzt aber für ein Freibad durchaus angemessen (Erwachsene: 4,00 EUR). Potentiale werden hier bereits genutzt durch das Strandcafé, die VIP-Lounge, Mieten für Liegestühle und diverse Veranstaltungen (Ruhr Reggae Sommer) und anderen Events. Ggf. gibt es auch hier noch Spielräume in der Preisgestaltung einzelner Leistungen sowie weitere Möglichkeiten, weitere Einnahmen zu generieren.
Egal welches der beiden Bäder "gerettet" wird (wenn überhaupt): Wenn sich die Bäder Mülheims künftig finaziell halten sollen, dann müssen die MülheimerInnen künftig nicht nur ein bisschen mehr, sondern erheblich tiefer in die Tasche greifen!
Ihre Frage
Vielen Dank für Ihre Kommentierung.
Es wäre interessant hier mal konkrete Zahlen zu erfahren, wieviel Mülheim trotz Schließung weiterhin zahlen müsste. Auch würde ich gern wissen, ob das Wennmann-Bad, das ja ebenfalls zur Debatte steht, ebenso positive Trends bzgl. Besucherzahlen und steigender Einnahmen vorweisen kann.
Zur Beantwortung Ihrer Fragen leiten wir Ihren Beitrag dem zuständigen Fachbereich weiter. Wir bitten um Verständnis, dass die Antwort in diesem Fall leider nicht umgehend möglich ist. Wir bemühen uns, Ihnen innerhalb von rund zwei Tagen zu antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktions-Team „Haushaltsforum“
Antwort
Hallo cassandra,
das Friedrich-Wennmann-Bad hatte im Durchschnitt 142.085 Besucher und 235.278 € Einnahmen. Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf den öffentlichen Badebetrieb. Detaillierte Werte finden Sie in der Maßnahme 141.
Von der Stadt wären bei einer Schließung des Naturbades Mülheim Styrum weiterhin Kosten in Höhe von rund 160.000 Euro zu zahlen. Es handelt sich im Wesentlichen um die Kapitalkosten für die Investitionssumme.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Redaktions-Team "Haushaltsforum"
Einziges Freibad darf nicht geschlossen werden
Soweit ich das auf der städtischen Website überblicken kann, gibt es in Mülheim 4 Hallenbäder (Wennmann-Bad, Nordbad, Südbad, Bad an der Rembergstraße) und nur ein einziges Freibad: Das Naturbad Styrum.
Ausgerechnet dieses soll nun geschlossen werden, obwohl es steigende Gewinne und verdoppelte Besucherzahlen vorweisen kann und zudem nur ein Drittel der Negativkosten darstellt, wie sie bspw. vom ebenfalls zur Debatte stehenden Wennmann-Bad verursacht werden. In der Presse ist schon der Tenor zu lesen, dass sich mehr Menschen für die Schließung des Naturbades als für das Wennmann-Bad entschieden hätten. Aber hier muss man doch ganz klar die Fakten berücksichtigen und auf lange Sicht vernünftig denken, schon allein wegen der weiterlaufenden Kapitalzahlungen der Stadt!
Mit dem Verlust des Naturbades Styrum verlieren die Mülheimer BürgerInnen die letzte Bademöglichkeit im Freien mit natürlichem Wasser und an frischer Luft für die warmen Monate. Denn mit Verlaub gefragt: Wer will den Sommer schon in einem Hallenbad verbringen? Ich spreche mich als "nur öffentliche" Badenutzerin ganz vehement gegen die Schließung des Naturbades in Styrum aus. Die Schließung des einzigen Freibades wäre eine extrem kurzsichtige und einseitige Entscheidung.
Zudem frage ich mich: Weshalb muss das Naturbad Styrum gleich geschlossen werden, nur weil das Personal aus anderen Bädern sowie die Aufwendungen für den MSS entfallen? Soweit ich weiß hat das Naturbad einen Eigentümer. Ist es denn nicht möglich, wenn schon ein 10-Jahres-Vertrag mit der Stadt besteht, gemeinsam ein Konzept auzuarbeiten, wie diese Lücken gefüllt werden können?
Gibt es denn schon Zahlen über die Gewinn- und Besucherentwicklungen im Wennmann-Bad? Mittlerweile sind weit mehr als 2 Tage seit meiner Anfrage vergangen.
Ich weiß dass das Wennmann-Bad den Sportvereinen mehr am Herzen liegt als ein Naturbad. Aber es darf unter keinen Umständen vergessen werden, dass es neben Schwimm- und Wassersportlern auch noch eine sehr breite Bevölkerungsschicht in Mülheim gibt, die einfach nur ganz normal im Sommer baden gehen möchte: Familien mit Kindern, Menschen die gern an der frischen Luft sind und in der Natur relaxen möchten, statt in gefliesten Hallen mit Chlorgeruch. Die steigenden Besucherzahlen und Einnahmen des Naturbades sprechen doch eine ganz deutliche Sprache! Zudem blieben den Wassersportlern im Falle einer Schließung des Wennmann-Bades noch immer 3 Schwimmhallen, auf die sie notfalls ausweichen könnten. Eine Alternative, die alle Freibadnutzer mit der Schließung des Naturbades einfach nicht haben!
Ich kann die Stadtverwaltung nur darum bitten, bei ihrer Entscheidung alle Fakten und Zahlen auszuwerten, langfristig zu berücksichtigen und vernünftig gegeneinander abzuwägen. Hier geht es um "gerade einmal" 500.000 EUR und das letzte Freibad. Beim Wennmann-Bad geht es um 1.5 Mio. und nur eines von insgesamt 4 Hallenbädern.
Ihre Frage
Guten Tag cassandra,
vielen Dank für Ihre Kommentierung.
Gibt es denn schon Zahlen über die Gewinn- und Besucherentwicklungen im Wennmann-Bad? Mittlerweile sind weit mehr als 2 Tage seit meiner Anfrage vergangen.
Wir haben Ihre Nachfrage erneut in den Fachbereich mit der Bitte um Beantwortung gegeben. Sobald mir eine Stellungnahme vorliegt, werden wir Sie an dieser Stelle entsprechend informieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktions-Team "Haushaltsforum"
Antwort
Guten Tag cassandra,
eine Antwort liegt inzwischen vor, siehe oben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Redaktions-Team "Haushaltsforum"
Wieso können Vereine nicht im Naturbad trainieren?
Hier gäbe es z.B auch für Taucher Möglichkeiten. Und wer Bahnen schwimmen will kann seine Wende auch nach 30 statt 25 m machen.
Die Öffnungszeiten müssen flexibler werden, damit mehr Besucher kommen. Das Bad schließt an heißen Sommertag in der Woche um 19 Uhr!!
Zusätzliche Einnahme könnten durch weitere Veranstaltungen erzielt werden. Durch die Naturanlage hat das Bad mehr Charme als andere Chlor-Freibäder. Kanu-Polo, Reggae-Festival, Pollerwiesen-Party... vieles mehr geht!
Freibadschließung
Ist einmal angedacht worden, das Freibad und das nahe gelegene Stadion gemeinsam für Großveranstaltungen zu vermarkten? Ich denke an ein großes Sport- und Spielfest. Ich weiss, dass ähnliche Feste im Kaisergarten in Oberhausen stattfinden. So etwas kann auch eine Werbeveranstaltung für Firmen sein. (in Dortmund fand z. B. schon häufiger das Edeka Sommerfest statt)
Das Reggae Festival ist doch der Beweis, das solche großen Veranstaltungen gut laufen. Dann käme auch wieder Geld rein.
2. Aspekt
Ich sehe gerade in Styrum auch ein Problem auf uns zukommen, wenn Kinder, die normalerweise Ihre Sommerferien im Freibad verbringen, 6 Wochen auf der Straße rumlungern. Die Stadt müsste dann eigentlich mehr Geld in die Ferienspiele stecken, aber da soll ja auch gespart werden.