Optimierung des Liniennetzes bei der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG)

Optimierung des Liniennetzes bei der Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG)

Ergebnis 28 Punkte
Entscheidung: 
Vom Rat beschlossen.
Vorschlagsnummer: 
60
Kennzeichnung: 
Vorschlag der Verwaltung

Durch die Konsolidierung bzw. eine Optimierung des Liniennetzes der MVG können weitere Kosteneinsparungspotenziale erzielt werden.

Ergänzende Stellungnahme der Verwaltung vom 05. März 2010:

Die MVG prüft in Zusammenarbeit mit der Stadt, die der Auftraggeber der MVG ist, das Angebot des öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) zu optimieren. Maßstab zur Beurteilung von Maßnahmen der Liniennetzoptimierung sind insbesondere der "Komfort" und die "Wirtschaftlichkeit".

Dabei wird unter "Komfort" verstanden, dem Bürger möglichst direkt eine Verbindung von A nach B zu ermöglichen. Basis zur Ermittlung des "Komforts" stellen u.a. Fahrgastbefragungen und -zählungen dar, die bereits in der letzten Zeit durchgeführt worden sind.

Unter dem Begriff "Wirtschaftlichkeit" werden Maßnahmen verstanden, die entweder die Kosten auf einzelen Strecken reduzieren oder die Erlöse steigern.

Vor diesem Hintergrund ergeben sich folgende Fragen:

  1. Wie wird das bestehende Angebot der MVG bereits heute genutzt und von den Fahrgästen beurteilt?
  2. Müssen Verbindungen neu geschaffen oder können einzelne Verbindungen aufgeben werden?
  3. Müssen Taktfreguenzen geändert werden?
  4. Müssen auf einzelnen Strecken - vielleicht auch nur in Stoßzeiten - Kapaziäten erweitert werden, so dass beispielsweise ein Solobus durch einen Gelenkbus ersetzt wird? 
  5. Inwieweit können Straßenbahnen durch Busse ersetzt werden, da Andienung von einzelnen Strecken durch Busse die wirtschaftlichere Alternative sein könnte?

Die vorgenannten Fragen befinden sich noch in einer Prüfungsphase und werden bei zunehmender Konkretisierung den relevanten Gremien präsentiert. Grundätzlich wird allerdings davon ausgegangen, dass eine Optimierung der Verlustsituation der MVG erreicht werden kann.

Ergänzende Stellungnahme der Verwaltung vom 22. März 2010:

Leider kann eine detaillierte Planung zur Liniennetzoptimierung noch nicht vorgelegt werden, da diese noch von der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) und der Stadt überarbeitet wird. Neben Fahrgastdaten müssen ebenfalls noch wirtschaftliche Daten (Investitionen, Instandhaltungsaufwand usw.) auf einzelne Maßnahmen "umgelegt" werden. Nach derzeitigem Stand wird damit gerechnet, dass ein diskussionsfähiges Gesamtkonzept im Mai/Juni 2010 vorliegt.

Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2013: 
500.000 Euro
Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2013 laut Haushaltsbeschluss: 
500.000 Euro

Und was ist mit dem Ausschreiben der Linien?

Und was ist mit dem Ausschreiben der Linien? Die Gewerkschaft Verdi betreibt Panikmache, der Betreiber könnte entscheiden, wann und wo er fährt - was den Tatsachen überhaupt nicht entspricht.

Fest steht - nur die Privaten fahren wenn Verdi wieder mal Streiklaune bekommt (was immer öfter und brutaler vorkommt - vor Jahren dauerten Warnstreiks 2-3 Stunden und nicht gleich den ganzen Tag).

Ich hätte gern etwas mehr

Ich hätte gern etwas mehr erfahren, wie diese "Optimierung" denn konkret aussehen soll. Bitte konkretisieren Sie doch, was genau geplant ist.

Statt jetzt ggf. Linien zu streichen oder noch seltener zu frequentieren, sollte man die Option der Privatisierung tatsächlich ins Auge fassen. Denn mit Streichung von Strecken, Preiserhöhungen oder Kürzung von Zügen ist den Fahrgästen am allerwenigsten geholfen.

#Frage zum Sparvorschlag 60

Vielen Dank für Ihre Kommentierung,

zur Beantwortung Ihrer Fragen leiten wir Ihren Beitrag dem zuständigen Fachbereich weiter. Wir bitten um Verständnis, dass die Antwort in diesem Fall leider nicht umgehend möglich ist. Wir bemühen uns, Ihnen innerhalb von rund zwei Tagen zu antworten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redaktions-Team „Haushaltsforum“

Antwort

Guten Tag cassandra,

eine Stellungnahme des Fachbereichs liegt inzwischen vor. Ich habe diese der Maßnahme als ergänzenden Text hinzugefügt. Ich hoffe, Ihre Fragen sind damit beantwortet und Sie können sich nun ein konkreteres Bild über die Optimierungen machen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redaktions-Team "Haushaltsforum"

Straßenbahn vs Bus

keine Streichung von Verbindungen aber, man sollte eine Kostenanalyse betreiben bzgl. vereinzelter Straßenbahn-Strecken im Netz:

- ist es günstiger generell auf Buslinie umzustellen?

- ist es günstiger in gewissen Zeiträumen auf Buslinie umzustellen (Bsp. morgens bis 7 Uhr u. ab 19 Uhr nur noch Bus, evtl. sogar mit geringerer Taktung)

Brauchen wir zwei Straßenbahnlinien (104 u. 110) die Richtung MH-Flughafen fahren ?

 

P.S.: Wegfall von Straßenbahnnetz durch Ersatz Bus würde noch einmaligen Schrotterlös bringen von Bahnschienen, etc..

Optimieren ist nicht gleich ersatzlos streichen

Die Linien sollten bedarfsgerecht eingeplant werden.

 

Und wo bleibt der Klimaschutz? Plötzlich alles egal?

Über dem Sparwahn dürfen Umwelt- und Klimaschutz nicht vernachlässigt werden. Deshalb gehören Vorschläge, im umweltfreundlichen Nahverkehr das Angebot zusammenzustreichen, sofort in den Mülleimer. Vor allem dann, wenn in Mülheim nach wie vor Unsummen für den Straßenbau vergeudet werden. Wir brauchen aber endlich eine umweltfreundliche Verkehrspolitik, d.h. klaren Vorrang für Bus und Bahn. Leider gehen die Sparvorschläge da in die vollkommen falsche Richtung.

Jahrelang hieß es, Einsparungen und Synergien im ÖPNV lassen sich durch die Zusammenführung der Nahverkehrsbetriebe von Duisburg, Essen und Mülheim erzielen. Es gab noch vor der Kommunalwahl politische Versprechungen, sogar persönlich von der Oberbürgermeisterin, dass Einsparungen im ÖPNV-Angebot nicht vorgesehen seien. Nun gibt es plötzlich einen Prüfauftrag, der mit radikalen Angebotsreduzierungen, Taktausdünnungen und Stilllegungen ganzer Straßenbahnlinien aufwartet. Nur das ÖPNV-Angebot zusammenzustreichen, ist aber ein absolut einfallsloser Vorschlag, der angesichts wachsender Umweltproblematik aufs schärfste verurteilt werden muss. An den Strukturen des ÖPNV-Betriebs zu sparen, wenn denn erforderlich, scheint plötzlich gar nicht mehr angesagt zu sein. Warum muss es drei hochbezahlte Geschäftsführer und zahlreiche auskömmlich alimentierte Aufsichtsräte geben wo früher ein Werkleiter ausreichend war, der zudem noch viele andere Geschäftsbereiche neben dem Nahverkehr mit betreuen musste? Hier erscheint mir genügend Sparpotenzial, ohne dass es den Fahrgästen an den Kragen geht. Zudem kann man auf Gutachten verzichten, die nur teuer aber ansonsten unbrauchbar sind. Man denke nur an die vollkommen unsinnigen ersten Vorschläge zum Nachtverkehr in Mülheim. Mit solchen Gutachten wird nur viel Geld verbrannt, sie bringen aber nichts.

Ich erwarte mehr Engangement von Politik und Verwaltung für Umwelt- und Klimaschutz und das heißt, dass Einsparungen im Nahverkehr auf keinen Fall zulasten des Angebots für den Kunden gehen dürfen. Denn damit gehen auch Fahrgeldeinnahmen verloren. Etwas weniger Verschwendung im öffentlichen Straßenbau würde schon reichen, um diesen Sparvorschlag überflüssig zu machen.

Und noch etwas: Bitte solche radikalen Streichungen begrifflich nicht als "Optimierung" beschönigen, das ist unseriös. Könnte die Redaktion bitte auch eine konkrete Auflistung der geplanten Maßnahmen an dieser Stelle vornehmen? Einzelne konkrete Kürzungen wurden unter dem Stichwort "Mobilität und Spaß" an anderer Stelle bereits veröffentlicht, sie sollten aber auch hier zur Diskussion gestellt werden.  

Die Zukunft von Städten liegt in öffentlichen Verkehrsmitteln

Ich kann mich Nutzer Granz nur anschließen: Einsparungen am öffentlichen Nahverkehr sind ein steinzeitlicher Rückschritt, das aber nicht nur aus umweltpolitischen Gründen.

Die Stadt Mülheim sowie das komplette Ruhrgebiet hat schon jetzt ein arges Verkehrsproblem, das in keinster Weise annähernd gelöst wurde und mit der bisherigen Vorgehensweise auch nicht gelöst werden kann. Da der Mensch ja ein denkendes und lernfähiges Tier ist, sollte man davon ausgehen, dass er die nicht zu übersehende Problematik und die Zusammenhänge mittlerweile erkannt hat und die richtigen Schlüsse daraus zieht: Mehr Straßen schaffen nicht etwa eine Verkehrsentlastung sondern im Gegenteil! Und Straßen bedeuten enorme Kosten, sowohl beim Bau als auch in ihrer Unterhaltung.

Städtepolitisch haben (zu viele Straßen) noch ganz andere Nachteile:

  • sie verschandeln das Stadtbild und das Stadtumfeld als menschlichen Lebensraum
  • der mit einem überpropotionierten Straßensystem verbundene Verkehrslärm und Smog macht krank
  • Städte und Stadtteile mit hohem Verkehrsaufkommen sind als Wohnort äußerst unattraktiv. Mietobjekte und Immobilien verlieren an Wert
  • Straßendecken und großflächige Asphaltparkplätze versiegeln die Erdoberfläche; als Folge kann Regenwasser nicht mehr versickern so wie es notwendig und "gesund" wäre. Proportional dazu steigt die Gefahr von Überschwemmungen nach Unwettern und Schneeschmelzen an (was künftig weitere immense Kosten zur Schadensbeseitigung bedeutet)

Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wie man auch nur noch eine Minute länger in eine derartig ineffiziente und gestrige Infrastruktur investieren kann, die öffentlichen Verkehrsmittel hingegen so stiefmütterlich behandelt und sie sogar beschränken will. Dabei sind gerade sie die einzige Lösung aus dem Verkehrsinfarkt! Hätte man schon eher damit angefangen, stände man heute erstens nicht vor dem Problem der katastrophalen Verkehrslage und zweitens auch nicht vor dem Problem, dass der Mülheimer Nahverkehr ineffizient und unbefriedigend ist und bei dieser Stadtgröße fast schon provinziell anmutet.

Daher kann ich nur appellieren, endlich einmal die Scheuklappen abzunehmen und auch mal langfristig zu planen und nicht nur bis morgen. Diese ganzen maßnahmen a la "oh, der Verkehr steigt an, wir brauchen mehr oder breitere Straßen!" hat doch vorn und hinten kein Konzept und kann lediglich nur als Versuch gesehen werden, bereits vorhandenen Schaden zu begrenzen. Natürlich ist auch klar, dass jetzt nicht gerade der günstigste Moment ist, um das Problem des Nahverkehrs konsequent und mir ganzem Herzen anzugehen. Doch vielleicht birgt dieser Status Quo auch eine Chance, endlich umzudenken und sich von dem zu trennen, was unliebsam und teuer ist (niemand liebt Straßen und Autoverkehr) und langfristig keine Chance haben kann. Stattdessen sollte man gerade jetzt zeitgemäße (und auch visionäre) Alternativen erarbeiten, die auch noch übermorgen Sinn machen.

 

Meine Frage an das Haushaltsforum:

Wie groß ist das durchschnittliche jährliche Budget der Stadt für den Bau und die Unterhaltung des städtischen Straßennetzes? Was wird ausgegeben und wieviel eingenommen? Wurden schon einmal ernsthafte Berechnungen und Überlegungen durchgeführt, wie das öffentliche Verkehrssystem zu optimieren sei? Was würde das kosten und wieviel ließe sich durch eine optimalere Nutzung sparen? Und was kommt am Ende der Rechnung heraus, wenn man beide Konzepte vergleicht? Was von beiden kommt uns langfristig teurer? Sagen wir mal auf einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren gesehen?

 

Ihre Fragen

Hallo Granz, hallo cassandra,

vielen Dank für Ihre Kommentierungen.

Zur Beantwortung Ihrer Fragen leiten wir Ihren Beitrag dem zuständigen Fachbereich weiter. Wir bitten um Verständnis, dass die Antwort in diesem Fall leider nicht umgehend möglich ist. Wir bemühen uns, Ihnen innerhalb von rund zwei Tagen zu antworten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redaktions-Team "Haushaltsforum"

Antwort

Hallo Granz,

leider kann eine detaillierte Planung zur Liniennetzoptimierung noch nicht vorgelegt werden, da diese noch von der Mülheimer Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) und der Stadt überarbeitet wird. Neben Fahrgastdaten müssen ebenfalls noch wirtschaftliche Daten (Investitionen, Instandhaltungsaufwand usw.) auf einzelne Maßnahmen "umgelegt" werden. Nach derzeitigem Stand wird damit gerechnet, dass ein diskussionsfähiges Gesamtkonzept im Mai/Juni 2010 vorliegt.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Redaktions-Team "Haushaltsforum"

Optimierung ja - weitere Reduzierung nein

Wie soll man über diesen Posten vernünftig diskutieren, wenn dafür noch nicht einmal die Diskussionsgrundlagen (Fakten und Zahlen) vorliegen? Gewiss sind die MülheimerInnen gern bereit, die Diskussion wieder aufzunehmen, sobald die nötigen Zahlen dafür vorliegen. Im Übrigen ein weiterer Grund, dass das Haushaltsforum länger als Ende März '10 bestehen bleiben muss.

Zustimmung

Dem stimme ich voll und ganz zu. Die Einführung der stündlichen Nachtbusse begrüße ich besonders.

Optimierung Liniennetz VIA (bisher MVG, etc.)

Endlich kommen Duisburg, Essen und Mülheim sich im Verkehr näher.

Warum ist Oberhausen nicht im Boot?

Das Streckennetz dieser 4 Städte, die auch räumlich sehr eng beieinander liegen, schreit förmlich nach Optimierung.

Hier sind deutlich mehr als 1.Mio. Euro Einsparung möglich

Klingt interessant

Lassen Sie uns doch bitte an Ihren Hintergrundinformationen teilhaben, vielleicht in Form eines Links? Herzlichen Dank.

Mit Leistungskürzungen kein Zusammenwachsen möglich

Das Argument von Wittmann passt nicht. Wenn Sie das Leistungsangebot kürzen wollen, werden Sie keine besseren städteübergreifenden Verbindungen bekommen können, im Gegenteil. Leider verrät uns die Verwaltung nicht, was konkret geplant wird. Man sagt uns, es fehlen noch die letzten Berechnungen, um alle Maßnahmen in einem Gesamtkonzept zusammenzubinden. Für mich heißt das, es existieren bereits Maßnahmen oder Maßnahmenvorschläge, die man an dieser Stelle auch diskutieren könnte. Stattdessen erfolgt eine Irreführung der Bürger mit dem Begriff "Optimierung", wo es doch nur um Kürzen, Sparen und Streichen geht. 

Offenbar hat die Verwaltung hier ein Eigenleben entwickelt, denn vor der Kommunalwahl haben Vertreter von SPD, CDU und Grünen deutlich gemacht, dass sie keine Kürzungen im Leistungsangebot des ÖPNV mittragen wollen. Auch die wiedergewählte Oberbürgermeisterin hat sich hier sehr eindeutig festgelegt. Durch die Zusammenlegung der ÖPNV-Betriebe von Mülheim, Essen und Duisburg wird ja auch bereits ein erhebliches Einsparvolumen generiert, so dass es unverhältnismäßig wäre, diese positiven Effekte nun durch Angebotskürzungen und damit verbundene unkalkulierbare Einnahmeausfälle zu konterkarieren.

Da es diese politische Festlegung bereits gibt, sollte die Arbeit an einem solchen Sparkonzept, wie uns hier angekündigt wird, sofort eingestellt werden.

Vor der Wahl und nach der Wahl

Ich kann Granz nur zustimmen. Vor der Wahl haben sich hochrangige Vertreter von SPD, CDU, Grünen und MBI eindeutig festgelegt, dass es keine Leistungskürzungen bei Bus und Bahn in Mülheim geben wird. Und was ist nun los? Unseren Ratsvertretern kann ich nur raten, hier keinen Wortbruch zu begehen.

Mobilität für alle Bürger

Allen Bürgern Mobilitätschancen zu bieten, wird hierzulande als eine freiwillige Aufgabe der Kommunen abgetan. Öffentliche Verkehrsmittel sind eine der wichtigsten Leistungen, die ich als Bürger von meiner Stadt erwarte. Hierfür zahle ich ja auch meine Steuern!
Für den Neubau, Umbau, Rückbau und Ausbau von Straßen und Brücken werden in Mülheim Unsummen verschwendet, während jetzt mal wieder bei Bus und Bahn gekürzt werden soll.

Ich bin entschieden gegen Mittelkürzungen beim ÖPNV, vielmehr sollten durch intelligente Angebotsoptimierungen zusätzliche Fahrgäste gewonnen werden.

Mobilität für alle Bürger

Es geht hier garnicht um Mittelkürzungen, sondern um Optimierung der Linien.

Wo treffen fast alle Linien zusammen?

Duisburg Hbf, Oberhausen Hbf, Essen Hbf und Mülheim Hbf.

Von Broich nach Duisburg Süd braucht man 1 Std.

Von Broich nach Oberhausen braucht man 1 Std.

In den Großstädten München, Hamburg, Berlin ist man selten mehr als 30 Minuten unterwegs.

Außerdem müßten erhebliche Einparungen von Material und Führungspersonal möglich sein ( flache Hierarchien )

Man sollte endlich mit den Synergieeffekten anfangen. Das wird bei dem Kirchturmdenken noch genug Zeit in Anspruch nehmen.

 

Synergien nutzen ja - Leistungskürzungen nein

Dass man Synergieeffekte nutzen und Effizienzpotenziale heben sollte, um den Nahverkehr besser zu organisieren, sehe ich auch so. Insofern stimme ich in diesem Punkt dem Autor Wittmann zu.

Der hier von der Verwaltung vorgestellte Sparvorschlag geht jedoch genau diese Thematik NICHT an. Man will stattdessen bei den Strukturen alles beim alten lassen (ist ja auch für die Verwaltung viel angenehmer) und stattdessen das Einsparvolumen ausschließlich durch Kürzungen im Leistungsangebot erzielen. Statt also etwa beim Einkauf von Material oder bei den Führungsebenen zu sparen, sollen einfach weniger Busse und Bahnen fahren. Wäre das in der Formulierung des Vorschlags klar zum Ausdruck gebracht worden, wäre das Abstimmungsergebnis hier sicher auch ein anderes.

An anderer Stelle hat man ja auch von der Schließung von Schwimmbädern und nicht von der Optimierung des Badeanstaltenkonzeptes gesprochen. Warum hier diese Verschleierungstaktik?

Schade, dass seitens der Redaktion hier keine Reaktion mehr erfolgt. Es würde sicher zur Klarstellung beitragen.  

 

Plus oder Minus?

Welchen Button soll ich jetzt klicken? Handelt es sich bei den Optimierungen um echte Optimierungen, wie z.B. die oben genannten "möglichst direkten Verbindungen von A nach B", ist dieser Vorschlag zu unterstützen, nicht jedoch wenn es sich dabei um ausschließliche Kürzungen und Streichungen im Liniennetz handeln wird.

Ich bin schon in vielen Großstädten in und außerhalb Deutschlands mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen, und ich verstehe das gesamte Ruhrgebiet als eine ganze, in sich zusammenhängende Megacity. Daher kann der Zusammenschluss zur VIA ein erster sinnvoller Schritt in die richtige Richtung bedeuten und enthält sicher eine Menge Optimierungspotential. Denn ohne die optimale Vernetzung des gesamten Ruhrgebiets werden die einzelnen Stadtverkehrsunternehmen immer nur mittelmäßig und bedingt effizient bleiben.

Eines ist mir mitunter aber doch aufgefallen. Will ich bspw. mal eben von der Aktienstraße in die Innenstadt düsen und habe aber das Pech, dass mir gerade die Bahn vor der Nase weggefahren ist, muss ich zuweilen bis zu 20 min. auf die nächste warten. Das macht die Bahn als Verkehrsmittel natürlich nicht gerade attraktiver und ich werde lieber zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Soll man nun Strecken die nicht optimal ausgelastet sind trotzdem stärker frequentieren? Oder lässt sich die Auslastung erhöhen, indem man Strecken stärker frequentiert und sie somit als Verkehrsalternative attraktiver für die Menschen werden? Eine Frage, die nur durch Untersuchungen und die Praxis beantwortet werden kann.

 

Werbung für öffentlichen Nahverkehr: das Bewusstsein der Menschen wachküssen

Aber im Großen und Ganzen bin ich mit dem VRR - und ich nehme an die MVG ist in gewisser Weise ein Bestandteil und profitiert ebenfalls davon - äußerst zufrieden bis begeistert. Möglicherweise liegt das Problem der mangelnden Auslastung auch darin, dass viele Menschen überhaupt nicht wissen, wie GUT der VRR eigentlich ist! Ein Beispiel: Mülheim Hbf. nach Gelsenkirchen Hbf. mitten im Berufsverkehr. Der Routenplaner berechnet mir eine Wegzeit von ca. 24 Minuten, natürlich ohne Berücksichtigung der immensen Stauzeiten (die alles andere als Freude und Stressfreiheit bedeuten). Mit dem VRR erreiche ich werktags ab 7 Uhr mein Ziel jedoch schon in 16 bis 20 Minuten, entweder ohne oder mit nur 1x Umsteigen! Machen wir uns nichts vor: Das schafft niemand mit dem Auto in dieser Zeit, auch nicht ohne Stau. Hier müsste vielleicht viel mehr die Werbetrommel gerührt werden, um die nötige Aufmerksamkeit für diese Fakten zu erreichen und somit die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel noch weiter zu steigern und ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Auch wissen viele vielleicht nicht, dass die MVG günstige sogenannte Firmentickets für Berufspendler anbietet.

Ich stelle mir schon bildlich die Kampagnen im Stil von Fluggesellschaften vor: "Mülheim-Düsseldorf in 30 Minuten: 4,50 EUR" ...   Das ist unglaublich, aber wahr! Schnelligkeit, Erreichbarkeit, Flexibilität - darum geht es den Menschen doch! Die Leistungen des VRR sind schon sehr gut (wenn sicher auch noch optimierungsfähig), dass man mit gutem Recht bei der Bewerbung des Angebots viel selbstbewusster, souveräner und ruhig einen Tick schnittiger auftreten darf. Das Ruhrgebiet ist die größte und wohl auch internationalste Metropole Europas, wodurch sich viele Chancen gerade im öffentlichen Verkehr offenbaren. Heraus aus dem grauen Mausekleid! Dem Image dieser Metropole stände etwas mehr Frische und ein Hauch "internationales Flair" jedenfalls sehr gut zu Gesicht.

Optimaler Verkehrsverbund???

Das sind doch optimale Verkehrsverbindungen, oder??

Und das soll man 30 Jahre lang machen??

Ich brauche es gott sei dank nicht mehr.

In diesem Leben werde ich nicht auf meinen Wagen verzichten.

Kassandra hat viel prophezeit, es hat nur keiner danach gehandelt.

 

Fahrplanauskunft

von:

Mülheim a.d. Ruhr / Saturnweg (x) Brandenberg

nach:

Oberhausen (Rheinl) / Duisburger Straße 375

Abfahrt:

06:47

Datum:

29.03.2010

 

Ihre Verbindungen

 

Datum

Ab

  

An

Dauer

Umst.

Preisstufe

 

1.Fahrt

29.03.

06:44

 

07:43

00:59

3

A*

2.Fahrt

29.03.

06:44

 

07:48

01:04

2

A*

3.Fahrt

29.03.

07:03

 

07:53

00:50

2

A*

4.Fahrt

29.03.

07:04

 

08:03

00:59

3

A*

5.Fahrt

29.03.

07:04

 

08:08

01:04

2

A*

 

 

.

.

1. Fahrt

Ab / An

Haltestelle

  

Verkehrsmittel

ab

Saturnweg (x) Brandenberg

Fußweg ca. 8 min

an

Mülheim Brandenberg

ab 06:52

Mülheim Brandenberg

 

Bus 124
Oberhausen Wehrstr.

an 07:07

Mülheim Hbf Bstg. 4

 

Umschilderung der Linie 131 von Ratingen ab Stadtmitte MH Linie 124 Richtung Dümpten

ab 07:15

Mülheim Hbf Gleis 5

 

S-Bahn S3
Oberhausen Hbf.

an 07:23

Oberhausen Hbf. Gleis 11

 

Linie S3: Fahrradmitnahme begrenzt möglich

ab 07:29

Oberhausen Hbf. Bstg. 6

 

Niederflurbus 995
Duisburg Marxloh Pollmann

an 07:35

Oberhausen Siebenbürgenstr.

ab 07:39

Oberhausen Siebenbürgenstr.

 

Niederflurbus 957
OB Sterkrade Bf.

an 07:42

Oberhausen Babcock Werk 1

ab

Oberhausen Babcock Werk 1

 

Fußweg ca. 1 min

an

Duisburger Straße 375

   

 

 

 

 

Fahrplanauskunft

 

von:

Mülheim a.d. Ruhr / Saturnweg (x) Brandenberg

nach:

Duisburg / Düsseldorfer Landstraße (Ende)

Abfahrt: 06:56           Datum: 29.03.2010

 

 

Datum

Ab

  

An

Dauer

Umst.

Preisstufe

 

1.Fahrt

29.03.

06:44

 

08:00

01:16

3

B

2.Fahrt

29.03.

07:03

 

08:13

01:10

3

B

3.Fahrt

29.03.

07:23

 

08:30

01:07

3

B

 

 

.

1. Fahrt

Ab / An

Haltestelle

  

Verkehrsmittel

ab

Saturnweg (x) Brandenberg

Fußweg ca. 8 min

an

Mülheim Brandenberg

ab 06:52

Mülheim Brandenberg

 

Bus 124
Oberhausen Wehrstr.

an 07:07

Mülheim Hbf Bstg. 4

 

Umschilderung der Linie 131 von Ratingen ab Stadtmitte MH Linie 124 Richtung Dümpten

ab 07:14

Mülheim Hbf Gleis 6

 

R-Bahn RE1
Aachen Hbf

an 07:21

Duisburg Hbf Gleis 4

 

Fahrradmitnahme begrenzt möglich

ab 07:28

Duisburg Hbf

 

U-Bahn U79
Düsseldorf Hbf

an 07:50

DU- St. Anna Krankenhaus

 

Osterferien ab 27.3. bis 10.4.: Rheinbahn fährt nach Ferienfahrplan

 

Bau der Hochbahnsteige: Haltestelle "Alte Landstraße" verlegt

ab 07:54

DU- St. Anna Krankenhaus

 

Bus 942
DU - Bissingheim Dorfplatz

an 07:56

Duisburg Albertus-Magnus-Str.

ab

Duisburg Albertus-Magnus-Str.

 

Fußweg ca. 4 min

an

Düsseldorfer Landstraße (Ende)

   

Daher brauchen wir endlich eine "echte" Optimierung

Ja, da stimme ich zu. Gerade wenn es sich eben nicht um Strecken von Bahnhof A nach Bahnhof B handelt, sondern man dann in bestimmte Straßen gelangen will, ist ganz klar eine echte Optimierung nötig. Für Haltepunkte die fernab der Hauptverkehrsadern liegen, muss ganz klar das Liniennetz drastisch verbessert werden. Hier müssten die Fahrpläne städteübergreifend viel besser aufeinander abgestimmt werden, gerade in Bezug auf mögliche Anschlussfahrten und -verbindungen sowie wichtigen Knotenpunkten, wo alles zusammenläuft und man jederzeit weiterkommt. Es kann in einer Metrople wie dem Ruhrgebiet und in Zeiten der Mobilität einfach nicht mehr sein, dass ich irgendwo 20 min. (oder länger) herumstehen muss, um weiterzukommen oder bei kürzeren Strecken u.U. mehrfach umsteigen muss. Dass man zu einem beliebigen Ort in Oberhausen von Mülheim aus eine Stunde braucht und dann auch noch umsteigen muss ist mehr als peinlich und absolut unverständlich. Da dürfte es auch bei noch so großen Fans der ÖPNV problematisch sein, für diesen Umstand einleuchtende Argumente zu finden. So gewinnt man jedenfalls keine neuen Nutzer der ÖPNV. Und dadurch kann es dann wiederum auch keine Mehreinnahmen geben usw. usf.

Gerade der Punkt, dass "alles so gut anfing", man dann jedoch in Bezug auf Anschlussfahrten mehr oder weniger im Regen stehen gelassen wird, ist genau der Grund, weshalb die ÖPNV noch immer so unattraktiv für viele PKW-Fahrer sind. Die öffentlichen Verkehrsmittel müssen schnell und flexibel sein. Daher besteht die einzige Möglichkeit, das öffentliche Verkehrsnetz tatsächlich zu optimieren und für die Menschen wirklich attraktiv zu machen, in der Erhöhung der Frequentierung (lieber mehrere kleinere Fahrten, dafür aber viel viel öfter) und in der optimalen Vernetzung aller städtischen Verkehrsbetriebe.