Erhöhung der Parkgebühren

@"Hier ist im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs deutliche Nachbesserung gefragt (sozialverträglichere Preise, höhere Frequentierung etc.)"

Für die Preise ist der VRR zuständig - und ich glaube nicht, dass irgend jemand Auto fährt, weil er sich keinen ÖPNV leisten kann. In London oder Amsterdam sind die Parkgebühren weit höher als bei uns. Ausgebaut sollte der ÖPNV auf jeden Fall - und würde man die Fahrten endlich privat ausschreiben, könnte man sogar dabei etwas sparen. Es gilt oft, die werden en Gros an städtische Gesellschaften vergeben, damit altgediente Politiker in jenen Gesellschaften unterkommen können.

Ich hatte mal Herrn Roedel vom Ordnungsamt eine eMail mit diesem Vorschlag vor ca. 1 Jahr gesendet. Als Antwort habe ich nur erhalten, dass dies in Mülheim nicht geplant und durchfühbar sei.

Ich für meinen Teil begrüße Anwohnerparkplätze gegen Gebühr, da dieParksituation an meiner Wohnung katastrophal ist.

ein Fahrzeug das  nicht behindernd parkt einfach abzuschleppen geht nicht so ohne weiteres.

DIe Variante von ANwohnerparkplätzen ist ja hier schon als Vorschlag erschienen wurde aber von der Verwaltung abgeschmettert :-)

In Städten wie Münster etc klappt das mit den Anwohnerparkplätzen, und wer das parkt ohne Ausweis muß sich mit einem Knöllchen abgeben.

Das fänd ich für die Stadt einen gute Lösung.

Erhöhung der Parkgebühren fände ich zum jetzigen Zeitpunkt unsinnig, die paar Menschen die fweiwillig in die Stadt fahren würden dann auch noch abgeschreckt.

Falls es Sie interessiert: Früher haben die Menschen ihre Einkäufe einfach nachhause getragen, bloß ist der gemeine Autofahrer einfach zu bequem geworden, um mal 500m zu laufen (was im Übrigen sehr gesund ist). Ich erledige meine Einkäufe problemlos mit dem Fahhrad und Rucksack oder zu Fuß. Und ich wohne nicht in der Innenstadt und fahre mit dem Rad auch von Eppinghofen zu Real. Klar ist es am Anfang eine Umstellung, aber nach wenigen Einkäufen hat man sich so daran gewöhnt als sei es nie anders gewesen.

Wer Bequemlichkeit will muss eben dafür auch in die Tasche greifen. So ist es auch bei allen anderen Dienstleistungen. Wer mehr will, zahlt mehr, so einfach ist das.

Im Übrigen ist die Innenstadt seit dem Ausverkauf des Kaufhofes rappelvoll. Es liegt ja wohl nicht an den niedrigen Parkgebühren, dass Mülheimer in die Innenstadt kommen, sondern vielmehr am Angebot das sie dort vorfinden. Oder fahren Sie in die Innenstadt, nur um billig oder kostenlos parken zu können?

Hallo Frau Leonhardt,

wieso ist ihrer Meinung nach die Attraktivität einer Innenstadt abhängig von Parkgebühren oder andersherum?

Vielleicht halten Sie es gar nicht mehr für möglich, mit anderen Verkehrsmitteln als dem Auto in die City Ihrer Wahl zu gelangen? Die äußerst unattraktive City in Mülheim wird durch geringe Parkgebühren kaum attraktiver. Wer in MH-City einkauft, macht es weil sie/er muß, nicht aus Vergnügen. Diese Besucher der Innenstadt würden auch weiterhin - trotz höherer Parkgebühren - kommen. Vielleicht nur nicht mehr immer mit dem Auto. Und das wäre doch sehr schön: Mehr Gebühreneinnahmen u. weniger Autoverkehr - das ist doch eine gute Kombination.

Hallo Thomas,

die Argumentation hier dreht sich im Kreis. Dass die Innenstadt unattraktiv ist und deshalb unbelebt, hat nichts mit der Höhe der Parkgebühren zu tun. Dies ist ein ganz anderes Problem. Fakt ist, dass die Innenstadt den ganzen Tag über "zugeparkt" ist. Es sind also "genug" Autos täglich dort. Eine Erhöhung der Parkgebühren würde eine Menge Geld einbringen und sicher auch den einen oder anderen dazu bewegen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Beides wäre positiv.

Ich bin ehrlich gesagt sehr verwundert, wie weitverbreitet scheinbar die Einstellung besteht, dass die Attraktivität von Innenstädten von ihren Parkgebühren abhängig ist und umgekehrt. Auch darüber, dass die weitverbreitete Meinung besteht, dass durch höhere Parkgebühren die Innenstadt entvölkert würde. Im Umkehrschluss würde dies bedeuten, dass niedrige oder keine Parkgebühren generell zu einer Belebung von Innenstädten führen, was aber ganz offensichtlich keineswegs der Fall und völlig absurd ist. Dies ist, wie man so schön sagt, das Pferd von hinten aufziehen.

Richtig ist, dass die Attraktivität einer (Innen)stadt nicht durch Parkplatzgebühren erhöht wird (wie sollte es auch?). Sie wird aber auch nicht automatisch attraktiver, nur weil keine oder niedrige Parkplatzgebühren erhoben werden. Dadurch würde sie lediglich attraktiv als gigantische kostenlose Parkfläche für PKW, die aber trotzdem tot ist, das ist doch aber bitteschön nicht der Sinn von Innenstädten! Eine Stadt ist attraktiv, wenn für ihre Bewohner die gewünschten Angebote existieren, welche die BürgerInnen im Umkehrschluss dazu animieren, sie gern aufzusuchen und sich gern im Stadtkern aufzuhalten (vgl.: Altstadt im Sommer). Dazu gehört z.B. ein vielfältiges Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Cafés, Bars, aber auch Grün- und Erholungsflächen, eine nette Sitzbank unter Bäumen oder in angenehmer Umgebung - schlicht: Orte, wo sich Menschen gern zusammenfinden um sich zu entspannen, um miteinander zu kommunizieren und man Einkaufen als angenehm empfindet. Das alles ist völlig unabhängig von irgendwelchen Parkplätzen und Parkplatzgebühren, denn schöne Orte suchen Menschen von ganz allein auf, und das auch noch gerne.

Nun hat man in Mülheim leider das Problem, dass die Innenstadt zusehends immer weiter abbaut und durch die geplanten Streichungen von anderen Angeboten wird das nicht gerade besser. Erst jetzt ist wieder in der Innenstadt und im Forum eine erschreckende Welle von Geschäftsschlißeungen zu beobachten. Die Menschen rennen wie die Verrückten in den Kaufhof, um sich von einem letzten Überbleibsel an Einkaufskultur auf ihre Art zu verabschieden. Denn allen ist klar: Danach kommt nicht mehr viel, und Alternativen die diese Löcher wieder auffüllen könnten sind auch nicht in Sicht.

Das Problem der Innenstadt steckt also schon in der Innenstadt selbst: in ihrem Verfall und dem Sterben an attraktiven Geschäften (obwohl es noch einige davon gibt, die zum Glück noch eisern durchhalten). Die Frage ist: Was sind die Gründe für dieses "Sterben"? Sicher gibt es architektonisch attraktivere Stadtbilder, aber liegt es nicht auch an jedem einzelnen Mülheimer selbst, ob das Geschäftsleben in der Innenstadt aufrecht erhalten und belebt wird? Fälle ich diese Entscheidung nicht schon, wenn ich mich bspw. dafür entscheide, lieber in einem der großen Gewerbegebiete und Einkaufszentren außerhalb der Stadt einzukaufen, statt in Geschäften der Innenstadt? Dieser Fehler des "Outsourcings" von Einkaufsmöglichkeiten wurde bspw. nahezu in jeder ostdeutschen Stadt nach der Wende begangen. Diese Fehler hat man erkannt und hat sie weitgehend wieder rückgängig gemacht, mit dem Ergebnis, das die Menschen wieder gern in ihre Innenstädte gekommen sind. Und das ganz unabhänging von Parkgebühren.