Zentralisierung des Kommunalen Sozialen Dienstes

Zentralisierung des Kommunalen Sozialen Dienstes

Eingangsdatum: 
16. März 2010 12:21 Uhr
Text des eingegangenen Vorschlags: 

Warum muss in allen Stadtgebieten ein "Kommunaler Sozialer Dienst" sein. Wenn die ganzen Angestellten alle in einem Gebäude sind, sprich, ehemaliges Arbeitsamt, könnte die Stadt Tausende Euro einsparen, was die Angestellten an Mieten kosten. Die Bürger können dann dorthin fahren (zum Beispiel ehemaliges Arbeitsamt), zur Sozialagentur müssen sie ja auch hin (Eppinghofer Straße), wenn sie ein Anliegen haben.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Aufgabe des Kommunalen Sozialen Dienstes (KSD) ist es, den Schutz von Kindern sicherzustellen und Hilfe in unterschiedlichen Notlagen von Kindern, Jugendlichen und Familien zu bieten. Die Fachkräfte des "Kommunalen Sozialen Dienstes" steuern die erzieherischen Hilfen und haben somit eine zentrale Bedeutung für die Umsetzung von passgenauen Hilfen und von fachlichen und fiskalischen Steuerungszielen. Der KSD arbeitet dabei eng mit anderen, gerade auch externen Leistungsanbietern zusammen. Der KSD ist auch erste Anlauf- und Informationsstelle mit Hilfen und Unterstützungsaufgaben für Bürger und Bürgerinnen im Stadtteil.

Der KSD umfasst unterschiedliche Fachgebiete, er arbeitet interdisziplinär. Neben der Jugendhilfe im Strafverfahren, dem Pflegekinderdienst, der Adoptionsvermittlung, der Durchführung flexibler Individualpädagogik für Kinder, Jugendliche und Familien bildet die Bezirkssozialarbeit (Allgemeiner Sozialer Dienst - ASD) einen wesentlichen Schwerpunkt im KSD.

Kerntätigkeiten des ASD stellen der aktive Kinderschutz, das Management für Hilfen zur Erziehung (Hilfeplanverfahren), die allgemeine Beratung in Erziehungsfragen, die Trennungs- und Scheidungsberatung, sowie die Amtshilfen für andere Ämter, Institutionen und Kommunen dar.

Als grundlegendes Prinzip der Arbeit im Kommunalen Sozialen Dienst dient das Fachkonzept der Sozialraumorientierung. Demnach werden sämtliche Leistungen dezentral und somit bürgernah erbracht.

Der achte Jugendbericht formulierte mit Hinweis auf den Wandel der Lebensbedingungen von Kindheit, Jugend und Familie das Konzept einer lebensweltorientierten Jugendhilfe des KSD.

Dies besagte, dass der KSD den so genannten Leitlinien der Partizipation, der Alltagsorientierung, der Prävention, der Einmischung und der Integration folgend ein bürgernahes und plurales Leistungsangebot sicherstellen soll und dieses Leistungsangebot sich an der Lebenswelt der Adressaten orientieren und auch dort angeboten werden soll.

Bei dieser konzeptionellen Ausrichtung des KSD geht es also um dezentralere, stärker am Gemeinwesen und an der Lebenswelt der Adressaten und auch an den dort vorhandenen Ressourcen orientierte Leistungsstrukturen und um eine größere Flexibilität in der Bereitstellung von Hilfe und Beratung.

Sozialraumorientierung bedeutet auch, eine Öffnung des KSD zur Kooperation mit den vielfältigen Interessengruppen in der Lebenswelt herzustellen.

Indem der KSD in der Lebenswelt agiert, kooperiert er mit Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen, Selbsthilfegruppen und mit anderen Formen bürgerschaftlichen Engagements.

Der KSD trägt auch dazu bei, dass so genannte "Bereichsdenken" zugunsten einer interdisziplinären Zusammenarbeit zu überwinden.

Wenn sich der KSD in seiner Prioritätensetzung stärker als bisher seinen gesetzlich normierten Kernauftrag vergegenwärtigt, der - wie eingangs bereits zitiert - darin besteht, dass er "positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten und zu schaffen" hat, wenn er sich also bei der Ausgestaltung seiner Leistungsstrukturen stärker am Gemeinwesen und den Lebenswelten der Kinder und ihrer Familien orientiert, dann wird er zweifellos auch die Wirksamkeit der Maßnahmen erhöhen. Im pädagogischen wie auch im fiskalischen Sinne.

In den Dienststellen Viktoriastraße 26-28, Mellinghofer Straße 275, Bülowstraße 104-109 und Kaiser-Wilhelm-Straße 29a wird im Zusammenwirken mehrerer Aufgabenbereiche ein umfassendes, ganzheitliches Angebot sozialer Dienstleistungen für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadtbezirke sichergestellt.

Ein Einsparpotenzial kann durch eine mögliche Zusammenlegung der Dienststellen nicht erzielt werden.