Verkehrsführung am Hafen/Abriß Overfly

Verkehrsführung am Hafen/Abriß Overfly

Eingangsdatum: 
8. März 2010 11:25 Uhr
Text des eingegangenen Vorschlags: 

Zugegeben, die ganze Verkehrsführung am Hafen mit Brücken ist eher was für eine große Großstadt. Aber so wurde das vor Jahrzehnten geplant und gebaut. Das muß man nicht jetzt beheben und vor allem nicht alles gleichzeitig.

Kirsten Kremer

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Maßnahme wird nicht "gleichzeitig" sondern in drei Baulosen über rund 8 Jahre verteilt durchgeführt.

Der Betrieb und die Unterhaltung der überdimensionierten Anlagen ist mittel- und langfristig nicht mehr finanzierbar. Neben den drei Brückenbauwerken bestehen hier noch sechs signalisierte Knoten. Zukünftig werden die Verkehrsanlagen auf drei signalisierte Knoten zurückgeführt. Natürlich ist der Umbau mit erheblichen Investitionskosten verbunden. Allerdings besteht zurzeit mit der verkehrlichen Neuordnung für die Stadt die "historische" Möglichkeit, die bis zu 40 Jahre alten Straßen- und Gleisanlagen im Rahmen einer Fördermaßnahme erneuern zu können, wodurch sich die Instandsetzungskosten für die nächsten Jahrzehnte erheblich reduzieren.

Beispielsweise erfordert der Abriss der "Styrumer Rampe" städtische Eigenmittel in Höhe von 175.000 Euro. Bereits die in etwa drei Jahren notwendige Sanierung der Überganskonstruktion von der Straße auf dieses Rampenbauwerk erfordert Eigenmittel in Höhe von 140.000 Euro. Die in den beiden ersten Nachkriegsjahrzehnten entwickelte "Mülheimer Verkehrsführung" stand kontinuierlich in der Kritik, da die Mischung aus Einbahnstraßensystemen und unübersichtlichen, teilplanfreien Knoten die Orientierung erschwert, Umwegfahrten erzeugt und die Erreichbarkeit vieler Ziele unnötig verschlechtert. Einzelne Fahrtbeziehungen, etwa der "Linksabbieger" von der Konrad-Adenauer-Brücke in Richtung Aktienstraße ("Overfly") sind heute besonders leistungsfähig.

Der "Preis" hierfür ist, dass andere Fahrbeziehungen überhaupt nicht möglich sind. Die täglich rund 3.000 "verhinderten" Linksabbieger aus der nördlichen Friedrich-Ebert-Straße in den Tourainer Ring wählen zurzeit notgedrungen die Sandstraße und die ohnehin nicht leistungsfähige Eppinghofer Straße als "Umleitung", mit den bekannten Folgen für diese Straßen. Eine abschließende Auflistung aller heutigen verkehrlichen Defizite im Plangebiet würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Der bauliche Bestand kann zu deren Lösung nicht beitragen, da die alten Bauwerke einer reformierten Verkehrsführung sprichwörtlich "im Wege" stehen. Daher ist die durch das Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania ausgelöste verkehrliche Neuordnung auch verkehrsplanerisch geboten.