Reduzierung kulturfördernder Aktivitäten

Reduzierung kulturfördernder Aktivitäten

Ergebnis -4 Punkte
Entscheidung: 
Vom Rat abgelehnt.
Vorschlagsnummer: 
127
Kennzeichnung: 
Vorschlag der Verwaltung

Ziel der Kulturförderung ist es, die kulturelle Vielfalt in Mülheim an der Ruhr langfristig abzusichern. Die kontinuierliche und teilweise schon langjährige kulturpädagogische Arbeit konzentriert sich im Wesentlichen auf die Unterstützung, Förderung und Entwicklung von Projekten in allen Mülheimer Schulformen bis hin zum Kindergarten.
Die hieraus resultierenden Sachaufwendungen betragen jährlich rd. 100.000 Euro. Hieraus werden finanziert: Zuschüsse an Mülheimer Kulturschaffende, wie z.B. Chöre und Jugendgruppen, besondere theaterpädagogische Schulveranstaltungen, Gagen für Auftritte Mülheimer Künstler, Förderungen von Ausstellungen und Kunstprojekten, Kooperationsveranstaltungen mit lokalen Partnern (Theater an der Ruhr - "Weiße Nächte", oder K. i. R. Kultur im Ringlockschuppen - "Weltmusik Odyssee") oder mit anderen Städten (Kinderfilmtage im Ruhrgebiet) und Einrichtungen/Vereinen (Schultheatertage, "Art obscura Festival"). Die für diese Zwecke zur Verfügung stehenden Mittel werden um 40 % gekürzt, was eine Reduzierung der diesbezüglichen Aktivitäten zur Folge haben wird.

Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2013: 
40.000 Euro
Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2013 laut Haushaltsbeschluss: 
0 Euro

40% Kürzung des Kulturbetriebe-Etats

Eine Großstadt kann aus meiner Sicht bei aller Notwendigkeit von Kürzungen den ohnehin sehr schmalen Etat der Kulturbetriebe von €100.000.- für kulturfördernde Maßnahmen nicht noch weiterkürzen, um nicht in Kürze in ihrem regionalen Umfeld zu einer kulturellen Belanglosigkeit zu verkommen.

Pauschalkürzungen kontraproduktiv

Hier sollte man klar definieren und abgrenzen, welche der kulturell geförderten Maßnahmen als kulturell "wertvoll" (also vor allem auch kulturfördernd) und daher förderungswürdig einzustufen sind. Sicher gehören gemütliche Sommerabende in denen man sich zu lauwarmer Musik ein paar Bier hinter die Binde kippt, nicht unbedingt dazu.

Hierzu zähle ich jedoch undbedingt die Weißen Nächte, Weltmusik Odyssee aber auch die für Kinder sehr wichtigen Kinderfilmtage und Schultheatertage sowie das Art Obscura Festival. Kinder haben durch solche Veranstaltungen oft die erstmalige Chance, mit Kultur überhaupt in Berührung zu kommen. Durch Schultheatertage wird für so manches Kind überhaupt Theater erstmalig erfahrbar und sie bleiben oftmals für viele die einzige Möglichkeit, auch einmal Kultur zu erleben und sich künstlerisch auszudrücken. Das alles sind sehr wichtige und qualitativ hochwertige und vor allem nachhaltige Kulturprojekte, die nicht so ohne weiteres pauschal gekürzt werden dürfen.

Pauschale Kürzung inhaltlich fragwürdig

Ich halte eine pauschale Kürzung für inhaltlich fragwürdig. Es sollte Einzelfall-bezogen entschieden werden und zwar nach den Kriterien: wie wichtig (kulturfördernd) ist die Veranstaltung (siehe meine Vorkommentator) - aber auch, kann das Projekt auch ohne Förderung finanziert werden ...