Overfly an der Nordbrücke

Overfly an der Nordbrücke

Eingangsdatum: 
6. März 2010 22:04 Uhr
Text des eingegangenen Vorschlags: 

Es mag für die Änderung und Sanierung der Verkehrführung in Richtung Hbf. gute Gründe geben. Ob man gerade jetzt dafür Geld ausgeben muss, wo es doch an allen Ecken und Enden brennt, ist eine andere Sache, aber offensichtlich nicht mehr zu stoppen.

Die overflys (Brückenauf- und -abfahrten stehen aber noch.

Ich fahre genau wie viele anderen Bürger mehrmals in der Woche von Saarn/Speldorf nach Dümpten/Winkhausen.

Durch die overflys haben wir die erste Ampel an der Sandstraßen Kreuzung.

Jeder EURO der für den Abriss ausgegeben, wird schränkt den Verkehrsfluss an dieser Stelle erheblich ein !!!

Selbst 1 EUR für den Abriss ist einer zuviel. Denn durch den Abriss müssen die Autofahrer für die selbe Stelle wenigsten 4 Ampeln passieren. Die Staus, die heute nicht stattfinden, sind vorprogrammiert.

Sollen nun die Autofahrer Einschränkungen erfahren, Stadt und Land Geld verschwenden um ein paar qm Grundstücke zu frei zu machen, die sowieso niemand bebauen möchte.

Bitte noch einmal nachdenken bevor es zu spät ist.

Wenn die Brückenköpfe weg sind und sich Staus in allen Richtungen an den Ampeln bilden, ist es zu spät. Schließlich haben sich die Planer von ca. 30 Jahren auch Gedanken gemacht, bevor die Brückenköpfe gebaut wurden. Die Ideen haben ihr Verfalldatum bestimmt noch nicht erreicht !!!

Werner Lümkemann

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Verzicht auf den geplanten Straßenumbau würde lediglich zu einem einmaligen Einspareffekt führen, während  die Stadt - mittel und langfristig - durch den den dauerhaften Betrieb und die Unterhaltung der seinerzeit für 230.000 Einwohner geplanten und aus heutiger Sicht überdimensionierten Anlagen zunehmend belastet würde!
Neben den drei Brückenbauwerken bestehen hier noch sechs signalisierte Knoten. Zukünftig werden die Verkehrsanlagen auf drei größere signalisierte Knoten zurückgeführt. Natürlich ist der Umbau mit erheblichen Investitionskosten verbunden. Allerdings besteht zurzeit mit der verkehrlichen Neuordnung für die Stadt die voraussichtlich letztmalige Möglichkeit, die überwiegend verbrauchten, bis zu 40 Jahre alten Straßen- und Gleisanlagen im Rahmen einer Fördermaßnahme ersetzen zu können. Dadurch reduzieren sich die (städtischen) Instandsetzungskosten für die nächsten Jahrzehnte erheblich. Beispielsweise erfordert der Abriss der "Styrumer Rampe" städtische Eigenmittel in Höhe von 175.000 Euro. Bereits die in etwa drei Jahren notwendige Sanierung der Übergangskonstruktion von der Straße auf dieses Rampenbauwerk erfordert Eigenmittel in Höhe von 140.000 Euro.

Die in den beiden ersten Nachkriegsjahrzehnten entwickelte "Mülheimer Verkehrsführung" stand kontinuierlich in der Kritik, da die Mischung aus Einbahnstraßensystemen und unübersichtlichen, teilplanfreien Knoten die Orientierung erschwert, Umwegfahrten erzeugt und die Erreichbarkeit vieler Ziele unnötig verschlechtert. Einzelne Fahrtbeziehungen, etwa der "Linksabbieger" von der Konrad-Adenauer-Brücke in Richtung Aktienstraße ("Overfly") sind heute besonders leistungsfähig; es gibt für die Verkehrsteilnehmer keine Wartezeiten. Der "Preis" hierfür ist, dass andere Fahrtbeziehungen überhaupt nicht möglich sind. Die täglich rund 3.000 "verhinderten" Linksabbieger aus der nördlichen Friedrich-Ebert-Straße in den Tourainer Ring wählen zurzeit notgedrungen die Sandstraße und die ohnehin nicht leistungsfähige Eppinghofer Straße als "Umleitung", mit den bekannten Folgen für diese Straßen.

Eine abschließende Auflistung aller heutigen verkehrlichen Defizite im Plangebiet würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Der bauliche Bestand kann zu deren Beseitigung nicht beitragen, da die alten Bauwerke einer reformierten Verkehrsführung sprichwörtlich "im Wege" stehen. Daher ist die durch das Stadtentwicklungsprojekt "Ruhrbania" ausgelöste verkehrliche Neuordnung auch verkehrsplanerisch geboten.