Nichts verplempern

Nichts verplempern

Eingangsdatum: 
1. März 2010 11:22 Uhr
Text des eingegangenen Vorschlags: 

Mülheim versteht es seit Jahren meisterlich, Geld zum Fenster raus zu werfen. Beispiel Schloßstraße. Designer-Lampen, Edelklo, teure Papierkörbe, gigantische Pflanzentöpfe - alles das hat nichts besser gemacht, allenfalls anders. Und natürlich immer das teuerste. Sie meinen das sind Peanuts? Nun unser neuer Medien-Palast ist ein Beispiel für die gleiche Einstellung. Für Mülheim hätte die alte Stadtbücherei völlig genügt.  
Und wer glaubt die Finanzierung sei ja so günstig, hat nur nicht genau genug gerechnet. Luxus muß bezahlt werden. Ruhrbania ist ein weiteres Beispiel.  
Nichts wird besser, nur anders. Mülheim muß mit der Gigantomanie aufhören.  
Ich hätte zwei Grundsätze, die in jedes Radhausbüro gehören:
1. Definiert für alles was Ihr tut ein Ziel, das dem Bürger nachhaltig nutzt. Wenn eine geplante Maßnahme dieses Ziel nicht sicher erreicht, laßt es bleiben. Es kostet nur Geld und bringt nichts.
2. Die billigste Lösung ist für Mülheim gut genug - falls wir uns diese leisten können.
Die neue Hochschule ist endlich eine positive Entwicklung in Mülheim. Aber ich wette, daß auch dort wieder ein "Palozo Prozo" geplant wird.
Wenn es der Führung unser Stadt gelänge ihre Einstellung in der beschriebenen Weise zu ändern und das in der Verwaltung durchzusetzen, könnten Millionen gespart werden.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der Vorschlag "nichts zu verplempern" wird geteilt. Das Potenzial von 2-10 Mio. EUR kann aus der Beschreibung nicht konkret entnommen werden. Die Kritik an Maßnahmen aus der Vergangenheit (Ausstattung der Schloss Straße, Medienhaus) sind Meinungsäußerungen die keinen aktuellen Sparbeitrag aufzeigen.

Bei der Betrachtung einzubauender Bauteile und Einrichtungsgegenstände ist nicht nur der Anschaffungspreis maßgebend, sondern hierbei sind die Lebenszykluskosten zu betrachten, d. h. der Anschaffungspreis sowie die Unterhaltungs-, Reinigungs- und Energiekosten sind maßgeblich für die Entscheidung zu einem gewissen Produkt. Darüber hinaus ist ebenfalls zu beachten, in wie weit die Einrichtungsgegenstände einer starken Beanspruchung standhalten müssen oder sogar vandalismusgefährdet sind. Es macht keinen Sinn Einrichtungsgegenstände und Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen, die einer hohen Beanspruchung, z. B. durch sehr hohen Besucherverkehr oder durch Vandalismus nach kurzer Zeit nicht mehr gebrauchsfähig sind. Ebenso ist zu betrachten in wie weit diese Gegenstände preisgünstig gewartet, gereinigt und unterhalten werden können. Zudem spielen die Energiekosten, die eine Anschaffung verursachen eine maßgebliche Rolle zur Kaufentscheidung. Von daher ist nicht einfach die billigste Lösung für die Stadt Mülheim an der Ruhr langfristig die preisgünstigste, sondern nur die wirtschaftlichste Lösung. Dies führt in dem einen oder anderen Fall dazu, dass hochwertige Gegenstände angeschafft werden, die jedoch eine hohe Lebenserwartung haben und geringe Unterhaltungskosten verursachen.

Der Grundsatz, dass alles was getan wird einem Ziel dienen sollte ist gegeben. Zum Hinweis auf "Ruhrbania" wird interpretiert, dass hier das Projekt "Ruhrbania Ruhrpromenade" angesprochen ist. Den Zielen zu diesem Projekt liegen umfangreiche Untersuchungen und Gutachten zu Grunde. Zum Beispiel werden die an der Ruhrpromenade zuziehenden Bewohner und die Firmen, die sich dort ansiedeln, die Innenstadt frequentieren, Arbeitsplätze schaffen und Steuern in Mülheim an der Ruhr zahlen. Diese "fiskalischen Effekte" belaufen sich für die Ruhrpromenade auf bis zu 1 Mio. Euro pro Jahr (Institut für Wirtschaftsforschung Bremen). Die Hochschule Ruhr West hat mit dem Haushalt der Stadt Mülheim an der Ruhr nichts zu tun. Das Land NRW kauft eine private Fläche und baut eine Hochschule, über die wir uns als tendenziell "überalterte Stadt Mülheim" freuen. Sie holt die jungen Menschen und Gäste sowie Arbeitsplätze nach Mülheim. Ob das Land einen "Palazzo Prozo" baut, entzieht sich dem Einfluss und der Kenntnis der Stadt Mülheim an der Ruhr.