Die Musikschule plant infolge altersbedingter Fluktuation eine innerbetriebliche Umstrukturierung ihrer Fachbereiche. Dies wird zu einer Reduzierung von Personal führen. Darüber hinaus sollen im Unterrichtsbereich Honorarkräfte in begrenztem Rahmen eingesetzt werden, wie es an vielen Musikschulen in Deutschland bereits gängige Praxis ist. Dadurch können in den Bereichen Vertretungen, "Spitzenabdeckungen" (länger andauernde Einsätze mit erhöhtem Personalbedarf) und den freien Stunden zur Vor- und Nachbereitung, die nicht in den unmittelbaren Unterricht einfließen ("Kleindeputate"), flexiblere Reaktionen erfolgen und gleichzeitig Personalkosten eingespart werden.
Eine Steigerung der Einnahmen wird durch die Reduzierung des kostenfreien Ergänzungsunterrichts für Schüler und einer Reduzierung der freien Vor- und Nachbereitungsstunden ("Deputatsermäßigungen") für besondere Aufgaben der Lehrkräfte möglich.
Beispiele:
- Instrumentalbereich: Reduzierung des für Schüler kostenfreien Ergänzungsunterrichts "Kammermusikstunden"
- Grundstufe: Abschaffung von Regiezeiten z.B. zur Herrichtung von Unterrichtsräumen in den Außenstellen
- Reduzierung von Ausgleichsstunden für übervertragliche Leistungen
Hierzu ist eine mit dem Personalrat abzustimmende Neufassung der gültigen "Dienstvereinbarung über den Abbau des Ferienüberhangs" vom 01.07.1999 erforderlich.
Gegen Kürzung von Kammermusikstunden
Ich finde die Reduzierung des Ergänzungsunterrichts "Kammermusikstunden" problematisch. Damit Kinder und Erwachsene mit Freude bei ihrem Instrument bleiben, ist - meiner Erfahrung nach - unbedingt das Zusammenspiel in einer Gruppe zu empfehlen. Gerade hier zu kürzen ist sehr problematisch.
Interkommunale Zusammenarbeit der VHS
Die Volkshochschulen im Ruhrgebiet sollten ein gemeinsames Programmangebot erstellen und ihre Ressourcen gemeinsam nutzen. Auch ein gemeinsames Internetportal könnte die Attraktivität und Bürgerfreundlichkeit des Angebotes steigern.
Innerbetriebliche Umstrukturierung der Fachbereiche in der MS
Wozu lernen die Kinder ein Instrument, wenn nicht darum, mit Anderen zusammen zu spielen? Die Musikschule ist der einzige Ort, wo dies konsequent und stilübergreifend angeboten wird. Die gewachsenen Strukturen der Ensembles, Orchester und Bands zu reduzieren, bedeutet Strukturen anzugreifen, die, einmal weggefallen, nicht mehr wiederhergestellt werden können.
Ebenso bedeutet die Umstellung auf Honorarkräfte eine Aushöhlung des ohnehin nicht vom Wohlstand bedrohten Berufsbildes "Musiklehrer". Abgesehen von der juristischen Problematik, für gleiche Tätigkeiten unterschiedliche Anstellungs- und Bezahlungsmodalitäten anzustreben.
Schliesslich bedeutet der Wegfall der Ausgleichsstunden zwangsläufig eine Reduzierung der bisher hohen Qualität des Unterrichtes. Ganz abgesehen von der Demotivation der betroffenen Lehrer.
Bildung kann nicht kostendeckend angeboten werden. Dies anzustreben zerstört letztlich das Angebot.
Engagement
Die Idee ist grundsätzlich nachzuvollziehen und bestimmt bei auf viele Stellen im öffentlichen Sektor anwendbar.
Wenn ich allerdings sehe, mit welchem Herzblut und Engagement manche Musikschullehrer ihren Job machen, frage ich mich, ob das mit Honorarkräften zu bewerkstelligen wäre.
Das stets hervorragende Abschneiden der Mülheimer bei Jugend Musiziert oder anderen Wettbewerben ist zum großen Teil auf diese engagierten Lehrer zurück zu führen.
Reduzierung im Instrumentalbereich
Ich finde sicherlich Zustimmung wenn ich behaupte, dass eine sinnvolle Freizeitgestaltung für Kinder sehr wichtig ist. Über ihr Hobby können Kinder die äußerst wichtige Wirkmächtigkeit erfahren. Das positive Gefühl etwas eigenes erreicht/umgesetzt/geschaffen zu haben wird bei der Ausübung eines Sports, beim tüfteln und forschen, ... oder beim Erlernen eines Musikinstrumentes erlebt. Kinder sind eben sehr verschieden - schön wenn es für sich etwas gefunden hat, was ihm Spaß bereitet!
Wenn ein Kind sich für Fußball entschieden hat, werden wir sagen ... wie wichtig doch der Mannschaftssport ist.
Hat sich das Kind für ein Musikinstrument entschieden ... kann man diesen Vergleich direkt auf das gemeinsame Musizieren übertragen!
Die Mülheimer Musikschule bietet interessierten Kindern verschiedene Möglichkeiten des Musizierens an. Die äußerst engagierten Lehrer stecken viel Arbeit in die diversen Musikgruppen und Orchester. Bei den Hin und Wieder stattfindeden Vorspielen hat man die Möglichkeit die Ergebnisse dieser Arbeit zu "bestaunen". Staunen deshalb, weil wir doch an anderer Stelle so oft über die Kinder und Jugendlichen dieser Zeit so viel negatives vernehmen können ...
Die hier geförderten Kinder haben für sich die Freude am Musizieren entdeckt. Man kann Ihnen ansehen wie sehr sie sich über das Erreichte freuen! Sie haben damit auch einen Weg aus der leider viel zu häufigen Isolation gefunden.... Die Musikschule und ihre Lehrer leistet damit einen sehr wichtigen Beitrag nicht nur für die Bildung, sondern auch zur Persönlichkeitsentwicklung!
Hier zu sparen - halte ich für völlig falsch!!!