Bücherei

Bücherei

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Entscheidung: 
Vom Rat wurde ein Prüfauftrag erteilt.
Bemerkung zur Entscheidung: 
Dieser Vorschlag findet im Betriebssicherungkonzept für den Kulturbetrieb Berücksichtigung - siehe Vorschlag Nr. 315.
Vorschlagsnummer: 
273
Kennzeichnung: 
Vorschlag Internet

Dieser Vorschlag wurde über das Online-Haushaltsforum eingereicht.

 

Eingegangener Vorschlag:

Um den Bücherbus zu retten sollte die Stadt die Jahresgebühren von 10,00€ auf 15,00€ anheben und für Kinder die derzeit kostenlos sind eine Jahresgebühr von 5,00€ einführen. Dies ist wohl für alle Nutzer der Büchereien tragbar da es pro Kind bzw. Erwachsenen nur ca. 40 Cent pro Monat sind.

Die Stadtteilbüchereien könnte man schließen wenn es günstiger ist sie durch den Bücherbus abzudecken. Vielleicht ist es auch günstiger die Stadtteilbüchereien zu schließen und einen zweiten Bücherbus anzuschaffen?

Erwachsene Mitglieder 8.000 * 5,00€ = 40.000,00€
Kinder Mitglieder 10.000 * 5,00€ = 50.000,00€ SUMME 90.000,00€

Stellungnahme der Verwaltung:

In der von der Verwaltung vorgelegten Diskussionsgrundlage für ein Haushaltssicherungskonzept 2010 ff. ist die Erhöhung des Entgeltaufkommens der Stadtbibliothek um 100 %, also eine Verdoppelung von derzeit 90.000 Euro auf 180.000 Euro, vorgesehen (Maßnahme Nr. 115).

Damit wird vorgeschlagen das jährliche Entgelt für die Büchereicard von 10 Euro auf 20 Euro zu erhöhen. Die Erinnerungsgebühr in Höhe von 1,30 Euro soll auf 2 Euro erhöht werden. Ebenso sollen die Versäumnisentgelte - zurzeit in Höhe von ein Euro bis 2,50 Euro - um rd. 50 % angehoben werden. Aus diesen beiden Vorschlägen resultiert rechnerisch eine Mehreinnahme in Höhe von rd. 85.000 Euro pro Jahr.

Als weitere Maßnahme ist die Einführung eines Ausleihentgeltes für Medien vorgesehen, die sich auf den aktuellen Bestsellerlisten befinden. Bei der Ausleihverbuchung dieser besonders gekennzeichneten Medien werden die Kundenkonten mit jeweils einem Euro Ausleihgebühr pro Medium belastet. Die hieraus resultierende Einnahme wird voraussichtlich rd. 5.000 Euro pro Jahr betragen.

Von der Einführung eines Jahresentgeltes für Kinder ist bewusst abgesehen worden. Zu den vorrangigen Zielen der Stadtbibliothek gehört die Leseförderung. Kinder, Schülerinnen und Schüler sollen für den kompetenten Umgang mit spannenden Medien gewonnen werden, sie sollen Lust auf Lesen bekommen. Um Kinder aus allen Bevölkerungsschichten zu erreichen, erfolgt der entgeltfreie Zugriff auf Medien für diese Zielgruppe absichtsvoll.

Zu der Überlegung, die Schließung der kombinierten Schul- und Stadtteilbüchereien durch die Anschaffung eines zweiten Bücherbusses zu kompensieren, ist anzumerken, dass eine mobile Bücherei eine ortsfeste Bibliothek, die im Stadtteil verankert ist, nicht ersetzen kann. Über die Medienausleihe hinaus sind Büchereizweigstellen Treffpunkt und Kommunikationszentrum für ihren Stadtteil. Sie halten Kontakt mit Kindereinrichtungen und Schulen, die wiederum die Bibliothek als Partner ihrer Arbeit sehen. In der Stadtteilbibliothek gibt es viele verschiedene Formen der Zusammenarbeit: Einführungen für die verschiedenen Altersgruppen, in Absprache Angebote zu Unterrichtsthemen sowie Unterrichtseinheiten, Freizeitangebote für Ganztagsschulen, Sonderöffnungszeiten für Schulen, auch Verbände und Vereine kennen ihre Bibliothek im Stadtteil. Ein Bücherbus verbringt dagegen immer nur sehr kurze Zeit an einem Standort. Aus Platzgründen kann er nicht die Anzahl Medien mit sich führen wie eine ortsfeste Bibliothek sie ständig vorhält. Zudem fehlen ihm trotz ansprechender Einrichtung die Aufenthaltsqualität und die Möglichkeit der Kommunikation. Kontakt mit Kindereinrichtungen und Schulen sind nur zu genau festgelegten Zeiten kurzzeitig möglich, Veranstaltungen mit Schulen oder Kitas nur in den Räumen der Einrichtung. Von daher bleibt nur festzustellen: Ein Bücherbus kann ein bestehendes Bibliothekssystem ergänzen, aber kein funktionierendes Zweigstellensystem ersetzen, da ein Bücherbus lediglich Verleih-, nicht aber Kommunikationsfunktionen abdeckt.

Werden die Zweigstellen auf ihre Verleihfunktion reduziert betrachtet, ist es preiswerter einen Bücherbus zu betreiben. Um alle Stadtteile abzudecken, wäre die Anschaffung mindestens eines weiteren Bücherbusses erforderlich. Die Verwaltung hat eine Neuausrichtung der Stadtteilbibliotheken unter Aufgabe des derzeitigen Zweigstellensystems vorgeschlagen und die Einsparmöglichkeit mit 700.000 Euro angegeben (siehe Maßnahme 116). Die Kosten eines weiteren Bücherbusses würden die vorgeschlagene Einsparung um mindestens 180.000 Euro (Kosten des derzeitigen Bücherbusses ohne Anschaffung) reduzieren.

Ihr Vorschlag zum Thema "Jahresgebühr" ist schon in ähnlicher Weise vorhanden (siehe genannte Maßnahme Nr. 115) und ergibt daher kein zusätzliches Einsparpotenzial. Ihr Vorschlag zum Thema "Bücherbus/ Aufgabe der Stadtteilbüchereien" wurde in der Maßnahme 116 (Umwandlung der Schul- und Stadtteilbibliotheken oder Aufgabe des "Bücherbusses") in "umgekehrter Form" eingestellt. Durch Ihren Sparvorschlag verringern sich die dort angegeben 700.000 Euro auf 520.000 Euro.

Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2013: 
520.000 Euro
Einspar- oder Einnahmesumme im Jahr 2013 laut Haushaltsbeschluss: 
0 Euro