Bekämpfung "Schwarzfahren"

Bekämpfung "Schwarzfahren"

Eingangsdatum: 
9. März 2010 09:40 Uhr
Text des eingegangenen Vorschlags: 

Als regelmäßiger Nutzer von Bussen und Bahnen stelle ich immer wieder fest, dass an Haltestellen Personen die öffentlichen Verkehrsmittel durch alle zur Verfügung stehenden Eingänge betreten. Eine Kontrolle, ob ein gültiger  
Fahrschein vorhanden ist, findet nicht statt.

In anderen Kommunen (Velbert, Langenfeld, aber auch in Berlin) dürfen Busse und Bahnen ausschließlich durch die Tür beim Fahrer / -in bestiegen werden. Dort hat jeder seinen Fahrschein vorzuzeigen und darf erst dann einsteigen. Allen Fahrgästen ist dieser Vorgang bekannt und es kommt ohne nennenswerten  
Zeitverzug zu einer hohen Kontrolldichte.

Eine Übertragung dieser - gut funktionierenden - Praxis würde das Entdeckungsrisiko von Schwarzfahrern deutlich erhöhen und demzufolge zu einer bemerkenswerten Einnahmesteigerung durch Fahrscheinerlöse führen.

Natürlich ist mir klar, dass in den Anfängen der Umsetzung ein wenig Chaos herrschen würde und ein striktes Durchgreifen der Fahrer / -in nötig ist und sicher auch zu Verspätungen führen wird. Aber genauso ist klar, dass sich diese Praxis schnell herumsprechen würde und innerhalb weniger Tage ein geordnetes Einsteigen ohne Zeitverzug zu erwarten ist.

Mein Vorschlag kostet keinen Cent, würde aber zu einer erheblichen Einnahmesteigerung führen. Ich bitte Sie zu prüfen, ob die in anderen Kommunen praktizierte Verfahrensweise nicht auch in Mülheim an der Ruhr Anwendung finden könnte. Eine deutliche Verringerung des städtischen Zuschusses für die MVG wäre die Folge.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Der sogenannte kontrollierte Vordereinstieg speziell im Busverkehr wird bei der (Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) schon seit mehr als 10 Jahren praktiziert. Hierbei gilt in der Praxis, dass der Fahrgast unaufgefordert seinen gültigen Fahrausweis vorzeigen muß. Damit wurde eine Verstärkung der Kontrolldichte erreicht, jedoch besteht aus Sicht weiteres Potenzial. Die Stadt Mülheim hatte im Jahr 2009 ca. 3.600 EBE (=Erhöhtes Beförderungs Entgelt)-Fälle, das entspricht einer Quote von ca. 1,2 %.
Im Vergleich mit anderen Verkehrsunternehmen ist eine Quote von ca. 3 % realistisch, so dass von ca. 8.000-10.000 EBE-Fälle ausgegangen werden kann. Die MVG hat ein jährliches Potenzial (Einnahmeverluste) im Schwarzfahrerbereich von ca. 200-250 Tausend Euro. Dem begegnet die Stadt Mülheim aktuell mit verstärkten Kontrollen durch zusätzliche Mitarbeiter von der Sozialagentur.

Das neue EKS (Elektronisches-Einstiegs-Kontrollsystem) soll zukünftig die Kontrolldichte bei der Überprüfung der Fahrausweise in Bussen verstärken. Hierbei ist jeder Fahrgast "gezwungen" seinen Fahrausweis an einem Kontrollgerät vorbeizuführen. Ist der Fahrausweis ungültig, ertönt ein optisches und akustisches Signal und der Fahrgast muss sich beim Fahrer melden. Für die Ausrüstung der Busse mit einem EKS-System hat die MVG eine Förderung erhalten. Zurzeit ist eine Betriebsvereinbarung mit dem Betriebsrat in Arbeit, damit dieses System ca. Ende diesen Jahres auch in Mülheim an der Ruhr in Betrieb gehen kann.

Der Sparvorschlag ist in der Umsetzung und zeigt somit keine neuen Potenziale auf.