Ampeln grossflächig abschaffen

Ampeln grossflächig abschaffen

Eingangsdatum: 
24. März 2010 01:47 Uhr
Text des eingegangenen Vorschlags: 

Der Unterhalt von Ampelanlagen kostet von der Aufstellung über die Wartung und Pflege eine richtige Stange Geld. Zudem laufen diese Dinger nicht mit Luft... hier wir von (vermutlich) Siemens richtig Gewinn gefahren und die Stadt (vertreten durch den Steuerzahler) darf zahlen. Der Kreisverkehr hat schon an vielen Punkten in Mülheim Einzug gehalten. Es wäre für die heimische Bauwirtschaft und somit für die Gewerbesteuer förderlich und es würde hintenrum viel Wartung wegfallen. Mülheim bietet mehr als genug Kreuzungen wo man problemlos einen Kreisverkehr einführen könnte anstatt die teuren elektrischen Systeme zu betreiben.

Natürlich haben wir es hier mit einer psychologischen Nummer vom Baudezernat zu tun und man wird mit fadenscheinigen Argumenten gegensteuern. Aber... schaut man mal über den Zaun sieht man in vielen Ländern andere (geschicktere?) Lösungen. Ampeln waren zur Einführung sicher "Hip" und zeugten von Wohlstand und technischer Errungenschaft... aber die Zeiten ändern sich uns Strom wird auch 2013 für die Stadt nicht billiger!

Es ist damit zu rechnen das in die taktile Schublade der auf akkustische Ampelanlagen angewiesene verwiesen wird und die "Nützlichkeit" damit "bewiesen" wird. Aber... viele Ampeln sind noch ohne Umrüstung auf Sehbehinderte und ein Kreisverkehr senkt die Unfallgefahr da bisher schneller Durchgangsverkehr automatisch gebremst wird. Hier gilt es ein ausgewogenes Verhältnis zu erzeugen und von einer vollstädigen Abschaffung möchte ich nicht geschrieben haben. Ich bitte darum diesem Vorschlag gewissenhaft zu prüfen.

Von einer quantifizierten Aussage über das Einspaarpotential möchte ich Abstand nehmen da ich keine nährern Angaben über die genauen Anschaffungs und Unterhaltungskosten habe. Ich vermute durch öffentliche Quellen das eine Ampelanlage (ohne Strassenbau!) in der Anschaffung im fünfstelligen Bereich liegt (je nach Aufwand) und die Einrichtung eines Kreisverkehr im Gegenzug in ähnlicher Höhe. Jedoch wären die Wartungs- und Instandhaltungskosten geringer. Der freie Platz in der Mitte ständ zudem für Werbeträger oder als dekoratives Element zur Verfügung.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Auch nach Auffassung der Verwaltung geht der Vorschlag genau in die richtige Richtung. Aus diesem Grund führt die Stadtverwaltung zurzeit ganz aktuell das Projekt "SimplyCity" auf Mülheims Straßen und mit Mülheims Bürgern durch.

Was ist "SimplyCity"?
Weniger ist mehr - die einfache Stadt!

"SimplyCity" ist ein Modellprojekt des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, das in der Zeit von 06.2009 - 12.2010 erstmalig durchgeführt wird.

25 Städte bewarben sich für das Projekt "SimplyCity", zwei wurden als Modellstädte am 3. März 2009 durch eine unabhängige Jury, bestehend aus Vertretern des Städtetags, des Städte- und Gemeindebundes, des Europäischen Hauses der Stadtkultur e.V., des ADAC und des Ministerium für Bauen und Verkehr NRW ausgewählt: Mülheim an der Ruhr und Arnsberg.

"SimplyCity" beschreibt ein neues Stadt- und Mobilitätskonzept, das im Sinne des Leitgedankens „Weniger ist mehr“ das Leben in der Stadt und insbesondere die Mobilität aller Verkehrsteilnehmer konsequent vereinfachen will.

"SimplyCity" will den öffentlichen Stadt- und Verkehrsraum von allen baulichen Anlagen, wie z.B. auch Signalanlagen, sowie verkehrstechnischen- und möbilierungsspezifischen Elementen (Bänke, Papierkörbe, Infostelen etc.) befreien, die überflüssig oder kontraproduktiv sind.

Der erste Schritt in diese Richtung war der Abbau von Verkehrsschildern.

Der nächste Schritt beinhaltet die Überprüfung des gesamte Straßenmobiliar, angefangen bei den Signalanlagen bis zum Papierkorb und letztendlich auch den Abbau der überflüssigen Verkehrsinfrastruktur.